Chlorophyllmessreihen Main-Kinzig-Kreis: aktueller Stand 2023

Chlorophyllmessreihen Main-Kinzig-Kreis: aktueller Stand 2023

Chlorophyllmessreihen Main-Kinzig-Kreis (Stand 24.05.2023)

Aktuelle Einschätzung der Messwerte (Stand: 24.05.2023):

  • Das Pflanzenwachstum schreitet kontinuierlich voran. Frühe Sorten (z.B. Chevignon, Obiwan) starten in den wärmeren Lagen mit der Blüte (BBCH 61). Die anderen Bestände stehen kurz vor bzw. beginnen mit dem Ährenschieben. Die Düngung im Getreide sollte abgeschlossen sein, da die tägliche N-Aufnahme nun sinkt und in den nächsten 10 Tagen kein Regen vorhersagt ist.
  • Die Stickstoffversorgung der Messreihen wird aktuell wesentlich vom Standort und dem Zeitpunkt der Abschlussgabe bestimmt:
    • Messreihen (1) und (2): BBCH 49, kein N-Bedarf, profitieren von hohen Nmin-Werten und steigender Bodenmineralisation. Späte Abschlussgaben wirken (noch) nicht.
    • Messreihe (3): homogener, gesunder Bestand, gute N-Versorgung durch ansteigende Nachlieferung aus Boden und Organik Vorjahr.
    • Messreihen (4) und (9): BBCH 61, profitieren von frühen Abschlussgaben und zunehmender Bodennachlieferung.
    • Messreihe (5): BBCH 61, kein N-Bedarf, stabilisierter Dünger wirkt infolge der Aprilniederschläge.
    • Messreihen (6) und (7): Abschlussgaben liegen oben auf, N-Bedarf wird z.T. durch Bodennachlieferung aus langjähriger organischer Düngung abgefedert.
    • Messreihe (8): gesunder Bestand, der durch Schwefel-Mangel N-Bedarf induziert.
    • Messreihe (10): stabilisierter Dünger wirkt infolge der Aprilniederschläge, steigende Nachlieferung aus Boden und Vorfrucht.
  • Fazit: Die Weizenbestände sind überwiegend mit Stickstoff versorgt. Späte (noch nicht wirksame) Abschlussgaben werden durch die steigende N-Nachlieferung aus Boden, Vorfrucht und langjähriger Organik abgefedert.
 

Die Stickstoffversorgung der Bestände schwankt im Verlauf der Vegetation in Abhängigkeit der letzten Düngung, der N-Nachlieferung aus Boden und Wirtschaftsdüngern sowie der aktuellen Witterung und der Geschwindigkeit des Pflanzenwachstums.
Zur Einordnung des Stickstoffbedarfs der Flächen sind in den Grafiken die bisherige Bewirtschaftung und Düngung (mineralisch und/oder organisch) Zusätzlich enthalten die Grafiken die täglichen Niederschläge der nächstgelegenen Messstation des DWD (www.dwd.de) oder LLH (www.llh.hessen.de), um die N-Nachlieferung aus dem Boden und den Düngern in Verbindung mit den aktuellen Niederschlägen darstellen zu können.
Wir hoffen, Ihnen mit den Zeitreihen wertvolle Hinweise über den aktuellen Versorgungszustand der Wintergetreidebestände und damit zur N-Düngung Ihrer Bestände geben zu können.