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Dieses Jahr finden wir sehr unterschiedliche Zwischenfruchtbestände.
Je später Zwischenfrüchte gesät wurden, desto weniger Biomasse konnten sie bilden (Foto A).
Es gibt aber auch sehr üppige Bestände. Hier fällt vor allem der Gelbsenf durch seine gelbe Blütenpracht ins Auge (Foto B).
Wie jedes Jahr stellt sich bei solchen blühenden Zwischenfruchtbeständen die Frage nach der Gefahr der Aussamung.
Wann müssen Bestände geschröpft werden, um einen Durchwuchs reifer Samen zu vermeiden?
Die Antwort lautet: RUHE BEWAHREN!
Schauen Sie sich die Bestände genau an, denn insbesondere bei Gelbsenf oder Ölrettich ist die Samenreife sehr einfach festzustellen. Beide Arten bilden Schoten, in denen die Samen heranreifen.
Beim Gelbsenf in Foto B sind zwar die Schotenansätze zu erkennen, aber noch keine fertigen Schoten. Selbst die Samen einer fertig entwickelten Schote (optisch vergleichbar mit Rapsschoten) sind noch weit von der Samenreife entfernt.
Solange der Samen noch grünlich und wässrig ist, besteht keine Notwendigkeit, den Bestand zu schröpfen. Die Samen benötigen in diesem Stadium noch lange Zeit zum Ausreifen.
Durch die nun geringe Strahlungsenergie wird die Samenreife mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erreicht.
Lassen Sie die Bestände noch stehen, denn sie erfüllen noch folgende Leistungen:
- Nährstoffkonservierung: Gerade bei den extrem gestiegenen Düngemittelpreisen sollten Sie die Pflanze jedes Kilogramm Stickstoff aufnehmen lassen. Sie sparen im nächsten Jahr bares Geld.
- Bodenverbesserung: Die Pflanzen durchwurzeln den Boden, stabilisieren das Gefüge, tragen durch Ausscheidung von organischen Säuren zum Humusgehalt bei und machen einige Nährstoffe für die Folgefrucht verfügbarer (Phacelia >>> Phosphor).
- Unkraut- und Ausfallunterdrückung